Was siehst du in zufällig entstandenen Farbklecksen? Solche kleinen Fantasieübungen sind eine schöne Möglichkeit, sich für das Zeichnen warm zu machen oder seinen festgefahrenen Geist etwas locker zu machen. Wurde also höchste Zeit, dass ich das auch mal ausprobiere!
An manchen Tagen möchte man sich voller Elan an ein neues Bild setzen, seinen Gedanken freien Lauf lassen und auf dem Papier eine interessante, kleine Welt erschaffen. Und dann: nichts. Man sitzt vor dem weißen Blatt Papier und weiß plötzlich irgendwie nicht mehr so recht, wo und wie anfangen – und sieht das am Ende auch überhaupt so aus, wie man sich das so schön im Kopf ausgemalt hat?
In dieser Situation kann man folgendes tun: man kann sich immer weiter von dem noch unbefleckten Papierbogen vor sich hypnotisieren und in einen Strudel negativer Gedanken hineintreiben lassen.
Oder man legt das gute Papier für einen Moment zur Seite, kramt sich etwas weniger hochwertiges hervor und fängt zum Beispiel an, darauf mit Aquarell oder anderen Farben planlos Farbkleckser zu verteilen und diese mit Wasser noch mal weiter auslaufen zu lassen.
Und ja, da kann man gern auch mal so richtig die Sau rauslassen und ganz wild drauf loslegen, so wie man es als Kind auch irgendwie noch ganz selbstverständlich konnte.
Wenn das Ganze dann ordentlich durchgetrocknet ist, folgt nach dem bajuwarischem Herumgeplansche Teil zwei der Lockerungsübung: Man nimmt sich einen Fineliner zur Hand und beginnt, die entstandenen Formen zu deuten.
Was könnte dieser Umriss darstellen, was andeuten? Sehe ich vielleicht mehr darin, wenn ich den Klecks nach links oder rechts drehe?
Sobald man einen Geistesblitz hat, kann man mit dem Fineliner direkt loslegen. Völlig wurst, wie das Ganze am Ende aussieht – es sind schließlich nach wie vor ganz simple Farbkleckser.
Nicht mehr und nicht weniger.
Wenn man mit dieser kleinen Übung fertig ist, hat man sein Gehirn (hoffentlich) schon etwas warmgezeichnet und den Kreativmotor ein bisschen angekurbelt. Und dann klappt es vielleicht auch schon viel besser, wenn man sich dann wieder seinem richtigen Bild widmet.
Ich habe diese Übung einfach mal so gemacht, aber es hat auf jeden Fall Spaß gemacht und mir zumindest vorübergehend dabei geholfen, den Teil des Hirns, der immer viel zu viel überdenkt, abzulenken. 😉
Was für Lockerungsübungen nutzt ihr, wenn eure Muse grad nicht so richtig mitmachen will? Erzählt mir gern von euren Erfahrungen in dem Kommentaren! 🙂